Mit “Sepp, was machst du?” haben wir einen YouTube Kanal auf 100.000 Abonnent:innen katapultiert. In diesem Artikel gebe ich Ihnen einen Einblick in meine Learnings aus diesem Wachstum. Und worauf ich setzen würde, wenn ich heute einen YouTube Kanal von Null starte.
Im ersten Schritt würde ich vor allem auf Youtube Shorts setzen. Ich sehe viele Kanäle, die auf YouTube mit Longform Videos (horizontalen Videos) starten. Jedoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass es von Null weg extrem schwer ist, mit Longform Videos schnell zu wachsen. Deshalb haben wir hier bewusst die Strategie geändert.
Zuerst haben wir in den ersten 8 Monaten ausschließlich auf Shorts (vertikale Kurzvideos) gesetzt. Hier habe ich wieder einmal gelernt: “Mehr ist mehr!” Das heißt, wirklich jeden Tag mindestens ein Kurzvideo auf YouTube zu posten.
Durch Shorts kann man schnell hohe Viewzahlen erreichen, wenn man das richtige Thema hat und die richtigen Interessen anspricht. Natürlich braucht man dafür das richtige Format.
Das Gute an Kurzvideos ist, dass man drei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Dasselbe Video kann sowohl für Instagram Reels, TikTok als auch YouTube Shorts eingesetzt werden und man kann dabei trotzdem andere Zielgruppen erreichen.
Kurze Side Note: Natürlich ist das nicht optimal. Im Idealfall müsste man vor allem auf TikTok nochmal ganz andere Ansätze entwickeln, aber es kann eben auch ausreichend funktionieren, um sich eine (Basis-)Reichweite aufzubauen. Die Voraussetzung ist ein funktionierendes Format.
Ich auch nicht, aber ich kenne seine berühmten Videos mit dem Trigger “What do you do for living?” In diesen Videos spricht er immer die Besitzer:innen von Luxusautos an und fragt sie, was sie beruflich machen und womit sie ihr Geld verdienen.
Obwohl ich die Person nicht kenne, verbinde ich etwas mit dem Namen des Formats. Das ist der Fall, in dem ein Format zum Markenzeichen wird. So, wie es uns mit “Sepp, was machst du?” auch gelungen ist.
Andere Beispiele für etablierte Markenzeichen durch Formate sind “Mr. Thank You” mit über 17 Millionen Follower:innen. Er hat aus einem viralen Video direkt sein Markenzeichen für die digitale Welt gebaut. Ja, wir leben in verrückten Zeiten…
Personenmarken und Unternehmen müssen stark darüber nachdenken, was ihr digitales Markenzeichen ist und wie sie damit eine Wiedererkennung schaffen. Der Großteil der Unternehmen springt nach wie vor kurzlebigen TikTok Trends hinterher und feiert sich dann für Reichweite und Views in irrelevanten Zielgruppen. Den Mut, eine eigene Show, ein eigenes Markenzeichen zu entwickeln, ist oft nicht vorhanden.
Ein Content-Format für Kurzvideos punktet durch seine schnellen Schnitte, vor allem aber durch seinen Trigger!
Den Einstieg in das Video nennen wir “Trigger”. Er soll in den ersten 0,4 Sekunden den oder die User:in “triggern”, seinen oder ihren Daumen zu stoppen und sich das Video anzusehen. In unserem Fall ist es die Frage: “Sepp, was machst du?”
Auf den “Trigger” folgt der sogenannte “Pay Off”. In diesem Teil des Videos wird der Inhalt eingelöst. In unserem Fall ist es das Kochen und Zubereiten eines Gerichts.
Im besten Fall ist der Trigger eine wiederkehrende Logik. So verschmilzt auch der Trigger mit Ihrem Markenzeichen: Trigger = Markenzeichen (im optimalen Setting)
In jedem Video erhalten die Zuseher:innen von Sepp ein kostenloses Rezept zum Nachkochen - inklusive eines Tipps für die Zubereitung. Ein brutaler Mehrwert für Sepps Publikum.
Ihr Video braucht auch einen Mehrwert für Ihr Publikum! Verkaufen Sie Räder, geben Sie vielleicht Tipps, wie man das Fahrrad Zuhause reparieren kann. Verkaufen Sie Wein, können Sie erklären, wie man Wein lagert, wie man Wein abfüllt, wie man Wein dekantiert etc.
Der Mehrwert ist entscheidend für die Relevanz Ihrer Videos. Und ein starker Mehrwert sind leider nicht die fünf Ideen, die ChatGPT einem ausspuckt. Das ist pure Durchschnittlichkeit.
Auch als Unternehmen muss man anfangen, zuerst der Community etwas Gutes zu tun, bevor man an schnelle Umsätze denkt. Vertrauen Sie mir, es wird sich früh genug rentieren.
Der Konsum Ihrer Videos soll den Tag der User:innen ein Stück schöner machen. Aber nicht nur die User:innen sollen Spaß haben, Sie auch!!!
Gleichzeitig müssen wir uns überlegen, wie wir den Algorithmus durchbrechen. Sie wollen schließlich nicht im See der Durchschnittlichkeit mitschwimmen.
In unserem Fall lässt Sepp seinem Humor freien Lauf. Er ist unterhaltsam und hat immer einen Spruch auf Lager. Wichtig ist, dass die Person vor der Kamera so authentisch wie möglich ist. Wenn Sie lustig sind, zeigen Sie das. Wenn Sie ernst sind, zeigen Sie das ebenso. Seien Sie einfach Sie selbst. Das gilt für Unternehmen und Personenmarken gleichermaßen.
Jedes Video hat einen klaren Ablauf, an den sich die Community gewöhnen kann. So startet jedes Video mit dem Trigger und Markenzeichen: “Sepp, was machst du”, gefolgt vom Einlösen des Mehrwerts mit einem Rezept: Antwort, Kochen, Auftischen.
Der richtige Flow für ein Video fällt nicht vom Himmel. Ich kann auch nicht voraussagen, was gut klappt. Es gilt, Hypothesen aufzustellen, zu testen und nach und nach den fixen Flow zu finden.
Aller Anfang ist schwer. So haben wir es hier auch erlebt. Die ersten 10.000 Abos waren hart. Wichtig: Nur weil die ersten 10-15 Videos nicht durch die Decke gehen, muss das nix heißen.
Es gilt dranzubleiben, konsistent zu sein und auch Geduld mitzubringen. Der volle Fokus auf YouTube Shorts hat sich extrem ausgezahlt. Mit vertikalen Kurzvideos kommt man auch am schnellsten ins Testing und gewinnt auf regelmäßiger Basis Erkenntnisse.
Daraus haben wir einige Learnings aus der Community sammeln können und kamen immer schneller voran. Und ja: Es gibt immer wieder Phasen wo wir extrem schnell wachsen und dann gibt es auch Phasen, in denen wir gar nicht vorankommen. Wie im echten Leben quasi :)
Wie viel verdient man eigentlich als Influencer:in und zahlt sich der ganze Aufwand überhaupt aus? Im Fall von Sepp ist mittlerweile ein breites Team in das Projekt involviert.
Wir haben bisher nach über einem Jahr mit YouTube über 13.000 Dollar Umsatz generiert (vor Steuern versteht sich). Wenn man den Wareneinsatz, die Videoproduktionen und den Zeitaufwand von Sepp einrechnet kommen wir hier kaum auf einen grünen Zweig. Und Sepp hat jetzt immerhin 100.000 Abos und über 60 Millionen Video Views. Das glorreiche und überbezahlte Leben eines Influencers ist also weiter weg als man denkt. Den Invest, den Sepp hier über 2 Jahre macht, mit seinen Ressourcen, seiner Zeit ist ka Sch…
YouTube ist für mich einer der härtesten Kanäle bisher. Das Wachstum geht meistens langsam voran und die Community geht bei den Kommentaren noch viel härter ins Gericht als auf anderen Kanälen. Jedoch ist YouTube auch “fairer” bei der Bezahlung und die Bindung der Community ist gefühlt tiefer. Lange Videos sind extrem wichtig, um die Community stärker zu binden und allen einen guten, tieferen Mehrwert zu bieten. Falls Sie YouTube meistern wollen, stellen Sie sich auf einen längere Reise ein. Wir wünschen gutes Gelingen!
Die Werbung für CBD-Produkte kann eine Herausforderung sein, insbesondere in einem so regulierten Raum wie dem digitalen Marketing. In den letzten 5 Jahren hat sich die Bewerbung von CBD- und Hanfprodukten deutlich erweitert.
Lesen...Wussten Sie, dass es auch WhatsApp-Lösungen gibt, die speziell für Unternehmen entwickelt wurden, um Marketing-, Vertriebs- und Supportzwecke zu unterstützen?
Lesen...Eine neue Marke von Grund auf zu entwickeln und aufzubauen ist ein Prozess, der dem, ein Kind in die Welt zu setzen, nicht ganz unähnlich ist. Die Vorfreude ist groß, das Spielen mit der Idee ist hoch befruchtend und macht jedem Spaß. Dann folgt harte Arbeit und schlaflose Nächte.
Lesen...Dann betreten Sie mit uns neue, digitale Welten. Wohin die Reise gehen soll? Welchen Antrieb Sie benötigen? Klären wir gleich beim Onboarding!